Führende Industrieunternehmen appellieren an die deutsche Regierung, die Carbon Management Strategie zukunftssicher zu gestalten
TES ist eines der siebzehn Unterzeichner des branchenübergreifenden Vorschlags
Während Deutschland mit der Entwicklung einer nationalen Carbon Management Strategie (CMS) beginnt, hat TES zusammen mit MAN Energy Solutions, CEMEX und 14 weiteren deutschen Industrieunternehmen ein gemeinsames Positionspapier verfasst, in dem die deutsche Regierung aufgerufen wird, die Erarbeitung einer umfassenden Carbon Management Strategie zu priorisieren und diese zeitnah umzusetzen. Das Papier nennt zehn Handlungsfelder, die zu einer erfolgreichen CMS führen sollen.
Als wesentliche Punkte empfehlen die Unternehmen eine enge Abstimmung zwischen der CMS und den Nationalen Wasserstoff- und Biomassestrategien, die Entwicklung eines regulatorischen Umfelds, das die Abscheidung, die Nutzung und den Transport von CO₂ ermöglicht, den schnellen Ausbau eines Pipelinenetzes und die Einführung eines Herkunftsnachweissystems für CO₂.
Der Vorschlag ist Teil einer weitreichenden Zusammenarbeit der deutschen Wirtschaft. Das Papier identifiziert die Grenzen und Barrieren für die Nutzung und Speicherung von abgeschiedenem CO₂ (CCU/S) in den bestehenden gesetzlichen Regelungen und Marktbedingungen und schlägt Lösungen vor. Eine schnelle Umsetzung von CCU/S ist von großer standortpolitischer Bedeutung für den Erhalt des Industriestandortes Deutschland und eine Voraussetzung für die Umsetzung der deutschen und europäischen Klimaziele.
Marco Alverà, CEO der TES-Gruppe, sagt dazu: „Dieses Papier thematisiert den dringenden Bedarf an politischen Veränderungen, die Deutschlands Defossilisierungsbemühungen mit den notwendigen Bedingungen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Einklang bringen. Der U.S. Inflation Reduction Act demonstriert eindrucksvoll das Potenzial eines wirksamen Rechtsrahmens. Eine Carbon Management Strategie ist entscheidend für die industrielle Zukunft und die Klimaziele Deutschlands. CO₂ sollte als der ideale und sicherste Wasserstoffträger in den Markt integriert werden. In Verbindung mit Wasserstoff bildet es eNG (erneuerbares Erdgas), das in einem geschlossenen Kreislauf verbleibt, ohne in die Luft freigesetzt zu werden.“
„Wasserstoff und der Rohstoff CO₂ müssen gemeinsam gedacht werden“, sagt Uwe Lauber, CEO von MAN Energy Solutions. „Schifffahrt, Luftfahrt und die chemische Industrie, sie alle sind auf synthetische Kraftstoffe angewiesen. Und diese werden überwiegend aus H₂ und CO₂ gewonnen. Technologien zur CO₂-Abscheidung und -Nutzung sind daher für die Dekarbonisierung des Industriestandorts Deutschland unverzichtbar. Nur mit ihrer Hilfe können wir sicherstellen, dass die Defossilisierung Deutschlands nicht zu einer Deindustrialisierung führt.“
Rüdiger Kuhn, Vorstandsvorsitzender der CEMEX Deutschland AG, erklärt: „CO₂-Emissionen sind in der Zementindustrie zu einem großen Teil unvermeidbar. Ohne den Einsatz von Abscheidungstechnologien ist eine vollständige Dekarbonisierung von Zement schlichtweg nicht möglich. Wir brauchen daher schnell rechtliche und politische Klarheit.“