Open Season stößt auf starkes Marktinteresse am von TES geplanten Onshore-Importterminal für Wasserstoff und grünes Gas in Wilhelmshaven
Am 25. April hatte TES den Start eines Interessenbekundungsverfahrens, oder kurz Open Season, verkündet. Damit wollte das Unternehmen das Markinteresse für Gasimport-Kapazitäten an seinem Wilhelmshavener Green Energy Hub ausloten. Die Phase der ‚unverbindlichen Interessenbekundung‘ ist mittlerweile abgeschlossen und geht nun in bilaterale Verhandlungen mit allen an Kapazitäten interessierten Parteien über.
Das Terminal in Wilhelmshaven wird dabei separat eingebunden und auf lange Sicht Kapazitäten für den Import von grünem Wasserstoff und Gas bereitstellen. Hinzu kommt die Möglichkeit, durch den Import von LNG mittelfristig Deutschlands Energieversorgung zu sichern, bevor auf grünes Gas umgestellt wird. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2025 geplant.
Angeboten hatte TES eine Terminal-Kapazität inklusive grundlegender Dienstleistungen von jährlich bis zu 20 bcm (Milliarden Kubikmeter); das Unternehmen erhielt jedoch Interessenbekundungen von rund 25 Teilnehmern für mehr als die doppelte Menge. Der Abschluss der Folgephase bilateraler Verhandlungen wird im Laufe des kommenden Monats erwartet.
Angesprochen auf dieses große Marktinteresse, erklärt Otto Waterlander, Chief Commercial Officer bei TES: „Die positive Marktresonanz auf unser Open Season spiegelt die derzeit äußerst schwierigen Marktbedingungen und den starken Willen wider, Deutschland einen direkten Weg zu alternativen Importen zu eröffnen. An unserem kommerziellen Angebot für konventionelles Flüssigerdgas haben mehr als 25 Parteien ihr Interesse gezeigt. Bemerkenswerterweise wollen über 70 % davon noch vor dem Jahr 2043 auf den Import von grünem Gas umstellen. Das unterstreicht den hohen Stellenwert des TES-Leistungsversprechens, den Import von wasserstoffbasiertem, grünen Gas für den deutschen Markt langfristig auszubauen.“
„Unser Open-Season-Verfahren“, ergänzt Marco Alverà, Chief Executive Officer von TES, „wird uns in die Lage versetzen, nachhaltige und kosteneffiziente Energie zu liefern, die einen unmittelbaren positiven Effekt auf die Energieversorgungssicherheit Europas und Deutschlands haben wird. Zugleich werden wir auf diesem Wege die Emissionen reduzieren und den Übergang zu grünem Wasserstoff beschleunigen. Somit wird die Industrie entscheidend dabei unterstützt, weiterhin gewinnbringend zu operieren und ihre ‚Netto-Null‘-Emissionsziele rechtzeitig zu erreichen. Nicht zuletzt wird sich die beschleunigte Entwicklung des Green Energy Hub in Wilhelmshaven positiv auf das Wachstum und die Entwicklung der Region insgesamt auswirken, indem sie die lokale Wirtschaft ankurbelt und den Umweltschutz stärkt.“
Hinweise an die Redaktion:
Das Open-Season- oder Interessenbekundungsverfahren ist eine Methode, die allen interessierten Parteien einen offenen Nutzungszugriff auf ein Importterminal sicherstellt, und somit einen transparenten Zuordnungsmechanismus der Kapazitäten bedeutet.
Die Wilhelmshavener Terminalanlage wird aus sechs Schiffsanlegestellen, 2.000.000 Kubikmeter Onshore-Speicherkapazität mit zehn lokalen Speichertanks bestehen, von denen sechs bereits in der Anfangsphase zur Verfügung stehen werden. Das Terminal wird einen direkten Zugang zu einem weitverzweigten Gasleitungsnetz bieten, unter Einbeziehung der bestehenden Salzkavernen in Etzel, und von der Nähe zur Groninger Gasnetzinfrastruktur profitieren. Ferner wird TES Exportanlagen für verflüssigtes Kohlendioxid errichten, da der Green Energy Hub ebenfalls an das CO₂-Transportnetzwerk von OGE angebunden wird. Darüber hinaus wird TES in Wilhelmshaven auch grünen Wasserstoff produzieren, der über Anbindungen an das H2Ercules-Projekt transportiert wird, das derzeit den Aufbau von Deutschlands „Schnellweg für Wasserstoff“ vorantreibt.