TES zum Vorsitzenden der e-NG Coalition für 2025 ernannt
December 17, 2024
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Deutschland kann seine Energieversorgung ab sofort noch sicherer und flexibler gestalten. Mit der Inbetriebnahme ihres dritten schwimmenden Importterminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) konnte die bundeseigene Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) am Montag, 26. Mai, ein weiteres, zentrales Projekt des LNG-Beschleunigungsgesetzes erfolgreich umsetzen. Bei einer kleinen Presseveranstaltung im Beisein verantwortlicher Vertreterinnen und Vertreter aus der Bundes- wie Landespolitik und Partnern aus dem Projektmanagement lobte Dr. Peter Röttgen, Geschäftsführer der DET, die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Wir haben bei diesem herausfordernden Projekt stets gemeinsam auf unser Ziel hingearbeitet: die spürbare Stärkung der Energieversorgungssicherheit in Deutschland. Wir müssen die Risiken einseitiger Abhängigkeiten von Energieimporten für unsere Wirtschaft und die Verbraucher reduzieren. Ein unerlässliches Mittel dabei ist es, die Lieferwege für Erdgas zu diversifizieren. Denn unsere Haushalte und nicht zuletzt die energieintensive Industrie sind auf Erdgas angewiesen, bis die Erneuerbaren fossile Energieträger in Gänze ersetzen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität leistet LNG neben Pipeline-Erdgas dabei einen erheblichen Beitrag für unsere Stabilität in Deutschland und Europa. Mein ausdrücklicher Dank im Namen der gesamten DET gilt daher allen beteiligten Unternehmen, den Genehmigungsbehörden sowie den Amts- und Mandatsträgern, die dieses Projekt ermöglicht haben.“
Katherina Reiche, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, sagt: „Gas wird auf absehbare Zeit für unsere Energieversorgung von großer Bedeutung bleiben. Die Eröffnung des zweiten LNG-Terminals in Wilhelmshaven ist daher ein wichtiger Schritt, hin zu mehr Versorgungssicherheit, Diversifizierung der Energiequellen und Resilienz unseres Landes. Es ist ein großer Erfolg, dass das Terminal jetzt ans Netz gehen kann.“
Das in Wilhelmshaven nunmehr zweite LNG-Terminal konnte einschließlich Planung und Genehmigung in rund zweieinhalb Jahren ans Netz gebracht werden. Trotz großer ingenieurtechnischer Herausforderungen benötigten die Projektpartner ENGIE Deutschland GmbH und Tree Energy Solutions B.V. (TES) im Auftrag der DET nur etwa die Hälfte jener Zeit, die vergleichbare LNG-Großprojekte durchschnittlich in Anspruch nehmen. Unterstützt wurden DET und Projektpartner beim Bau von der Gasfin Group, die künftig das Terminal-Management vor Ort übernimmt.
Eric Stab, Vorstandsvorsitzender der ENGIE Deutschland AG, sagt: „Wir freuen uns, dass ENGIE gemeinsam mit TES zur kurzfristigen Sicherung der Energieversorgung in Deutschland beitragen konnte. Wir waren für Entwicklung und Bau der marinen Infrastruktur verantwortlich, die den Betrieb des schwimmenden Terminals ermöglicht. Zudem haben wir im Auftrag der Bundesregierung den Chartervertrag mit Excelerate Energy verhandelt und unterstützen DET weiterhin beim Schiffsmanagement. Unser Dank gilt allen Projektbeteiligten.“
Marco Alverà, Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender TES, ergänzt: „Die FSRU hat dazu beigetragen, Wilhelmshaven zu einem wichtigen Einspeisepunkt für LNG zu machen – zu einer Zeit, in der Energiesicherheit und transatlantischer Handel ganz oben auf der europäischen Agenda stehen. TES hat gemeinsam mit ENGIE, DET und BMWE ein Ergebnis erzielt, das die heutige Versorgung Deutschlands stärkt und den Grundstein für das Onshore-Terminal von TES legt, das Importe von LNG und e-NG in großem Umfang ermöglichen wird. Wir sind stolz auf die hervorragende Arbeit des TES-Teams, das dieses Projekt ins Leben gerufen hat.“
Das LNG-Terminal Wilhelmshaven 02 ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig in Deutschland und Europa: So ist der Inselanleger rund 1,5 Kilometer vom Festland entfernt in eines des stärksten Strömungsgewässer Europas gebaut. Zudem sind Daten-, Strom- und nicht zuletzt die Erdgasleitungen aus gewässerökologischen Aspekten im Meeresboden verlegt und mit einer Kopfstation an Land verbunden. Dabei kommt ein innovatives System der Firma ECOnnect zum Einsatz. Auch die FSRU Excelsior hält ein weiteres Alleinstellungsmerkmal bereit: Erstmals in Europa testet die DET ein Ultraschallverfahren gegen den Bewuchsdruck im Meerwasserleitungssystem einer FSRU. Die Methode soll Seepocken und Muscheln davon abhalten, die Leitungen des benötigten Wasserkreislaufs zuzusetzen.
2025 wird die Excelsior noch bis zu 1,9 Milliarden Kubikmeter Erdgas ins Deutsche Gasnetz einspeisen. Rechnerisch entspricht das dem Jahresverbrauch an Erdgas zum Heizen von 1,5 Millionen Vierpersonenhaushalten im Mehrfamilienhaus. In beiden Folgejahren erreicht die Regasifizierungs- und Netzeinspeisekapazität der Excelsior dann jeweils bis zu 4,6 Milliarden Kubikmeter, was der jährlich benötigten Heizenergie von bis zu 3,7 Millionen Vierpersonenhaushalten gleichkommt.